Die einen sagen, dass es das Familienleben und die Work-Life-Balance fördert, die anderen sagen, dass ihnen die letztendliche Kontrolle über die Mitarbeiter aus den Händen gleitet.
Neuste Studien des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) haben sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Homeoffice beschäftigt. Die im Fehlzeitenreport 2019 erschienene Studie (rund 2000 Befragte zwischen 16 und 65 Jahren) zeigt deutlich, wie sehr hier die Meinungen auseinander gehen.
Homeoffice – Der Fluch
Die psychischen Belastungen sind im Homeoffice viel stärker anzusiedeln, als bei Menschen, die ihrer Tätigkeit im festen Büro eines Unternehmens nachgehen. Erschöpfungszustände, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen sind hier als einigen der auftretenden Erscheinungen zu nennen. Diese Problematiken treten weitaus häufiger bei Arbeitnehmern im Homeoffice auf als bei den übrigen Beschäftigten.
Hinzu kommen rechtliche Voraussetzungen. Bei einem Homeoffice- Arbeitsplatz sind die Arbeitsstättenrichtlinien (ASR) ebenfalls als Grundsatz vorauszusetzen, d.h. ein Küchentisch oder ein Sofa ersetzen nicht den Schreibtisch und den ergonomisch passenden Drehstuhl. Der Arbeitgeber hat hier prinzipiell das Recht, den eingerichteten Platz auf dessen Funktion und ASR- konformen Gegebenheiten zu prüfen. Auch gelten hier die Richtlinien der Datenschutzgrundverordnung DSGVo. Bei besonders sensiblen Daten ist ein geschlossener und abschließbarer Raum und ebensolches Möbel zur Verfügung zu stellen.
Homeoffice – Der Segen
Alles was ein Contra hat, hat auch ein Pro. Flexible Arbeitsbedingungen, ausgeglichene Work-Life-Balance, arbeiten am Wochenende und nach Feierabend sind nur wenige der herausragenden Punkte. Durch selbstständige Planung gibt es unter anderem auch mehr Entscheidungsfreiheit und Mitsprache in Planungsabläufen, die Arbeitsabläufe können dadurch optimiert gestaltet werden.
Die Mitarbeiter sind freier in ihrer Arbeitszeiteinteilung. Sie können am Wochenende oder am späten Abend ihre Arbeit erledigen, denn der Weg ist eben das Ziel. Die Freizeit kann effektiver genutzt und das Leben mit der Familie angenehmer gestaltet werden, beispielsweise innerhalb einer Kinderbetreuung.
Homeoffice – Das Fazit
In enger Kommunikation mit den Verantwortlichen eines Unternehmens sollte ein Konsens gefunden werden. Vereinheitlicht zu behaupten das Homeoffice der Weisheit letzter Schluss ist, wäre schlichtweg fatal. Allerdings ist es auch grundlegend falsch zu sagen, dass die Heimarbeit prinzipiell zu verteufeln sei. Die großen Konzerne leben es vor und Andere machen einen Rückschritt zurück zum festen Arbeitsplatz. Die richtige Entscheidung können Sie nur in Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern und Kollegen finden. Finden Sie heraus, was das Richtige für Sie ist.