Mitarbeiterführung 4.0 - Wie der Schritt voran funktioniert

Veränderung der Gesellschaft schreitet voran

Wie schon bei der Veröffentlichung des letzten Blogs versprochen, wollen wir nun ein wenig intensiver in das Thema einsteigen. Schauen wir uns doch mal einige wesentliche Faktoren unseres Umfeldes an, wie zum Beispiel unsere Gesellschaft, den Technologiefortschritt, den demographischen Wandel oder die Globalisierung.

Unsere Gesellschaft verändert sich stark, und zwar durch genau diese Faktoren. Hinzu kommt der stetig steigende Fachkräftemangel und die Zuwanderung durch Bewohner der Dritt- und Schwellenländer. Im Einzelnen auf all diese Beeinflussungen einzugehen, würde hier wahrscheinlich den Rahmen sprengen und wurde auch schon in vorherigen Blogs ausführlich behandelt.

China verdreifacht sein Handelsvolumen

Schaut man sich nun den weltweiten Warenexport der letzten Jahre an, so wird deutlich, wie sich der weltweite Handelsanteil der letzten 15 Jahre extrem verändert hat. Bleiben US-Anteile (11,4%) und EU-Anteile (15,4%) relativ stabil, so hat sich das chinesische Welthandelsvolumen im gleichen Zeitraum nahezu auf rund 17,2 % verdreifacht. Hieraus entsteht für uns ein starker Handlungsbedarf. Der Veränderungsdruck für Unternehmer und Beschäftigte steigt enorm. In der sich schnell verändernden Welt geht es vor allen Dingen um Wettbewerbsfähigkeit, um Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft.

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Soft Skills gewinnen an Bedeutung

Die Erfolgsfaktoren ändern sich. Wir müssen heute für unsere Mitarbeiter, Kunden, Geschäftspartner attraktiver sein denn je. Gleichzeitig müssen wir aber auch effektiv und effizient sein und unseren Mitarbeiter ein attraktives und gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld bieten. Die bisher sekundären Softskills wie Image, Reputation, Arbeitsort und Arbeitsplatzbeschaffenheit sowie die interne Digitalisierungs-Herausforderung müssen in richtigem Maße gleichzeitig bewältigt werden. Nicht nur Struktur und Kultur eines Unternehmens sind zu zentralen Punkten geworden, sondern das Gleichgewicht zu Technologie und Workingtools muss gehalten werden.

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82 Mio. Ausfall-Tage und 75.000 Frühverrentungen

Inzwischen haben wir uns an einige Unarten des Alltages gewöhnt. Ein Beispiel ist die ineffiziente Büroarbeit. So sagen Studien von der AKAD University Leipzig, Fraunhofer Institut der Tempus GmbH und des Kaizen Institute deutlich, das etwa ein Drittel der wöchentlichen Arbeitszeit ein hohes Verschwendungspotential beinhalten. Ebenso ist eine hohe Krankheitsflut und die auch daraus resultierende Frühverrentung aus psychischen Ursachen heraus ein nicht zu unterschätzendes Problem unserer Gesellschaft geworden. Ungesunder Stress, Burnout und  Depressionen verursachen jährlich ca. 82 Mio. Ausfall-Tage und rund 75.000 Frühverrentungen.

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Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Wie sich die beschriebene Arbeitswelt wandelt, so muss sich auch der Führungsstil der Unternehmen wandeln. Alte Führungsformen wie der autoritäre und patriacharlische Führungsstil gehören endlich in die Mottenkiste und aus den Köpfen der Verantwortlichen. Wer solche Signale aus dem wirtschaftlichen Umfeld nicht berücksichtigt und ignoriert, wird bald nicht nur zum alten Eisen gehören, sondern schlicht und ergreifend vom Markt verschwinden.

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Die Geschäftsführung als Moderator

Die sogenannten „soft skills“ überwiegen die „hard skills“ bei weitem. Dies bedeutet, das ein in die Zukunft gerichtetes Unternehmers mehr auf prozessorientierte und teambasierende Entscheidungen setzen wird, als auf das bestimmende und befehlerische Handeln von „Oben“. Selbstverständlich werden auch in Zukunft Entscheidungen zu treffen sein, die einzig und allein in der Verantwortung der Geschäftsführung liegen. Allerdings werden die Entwicklung von Strategien, das Strukturieren von Vertriebswegen teambasierend umgesetzt. Die Fähigkeit sein Team in die richtigen Bahnen zu lenken und diese anzuleiten werden den Erfolg bestimmen. Der Geschäftsführer wird also zum Moderator und Lenker des Erfolgs. So wird von der Führung eine Reihe von unterschiedlichen Kompetenzen erwartet. Personale Kompetenz, Aktivitäts- und Handlungskompetenz, sozial-kommunikative Kompetenz und letztendlich Fach- und Methodenkompetenz werden von dem klassischen Führungsbild über das „Führen 4.0“ hin zu einer agilen Organisation des Unternehmens führen.

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Flache Hierarchien und zeitgemäße Arbeitsorganisationen

Eine große Rolle wird hier die IT eines Unternehmens spielen. Ineinander und miteinander vernetzte und kommunizierende Bürosoftware gestalten Arbeitswege effektiver und verändern auch die Führungskultur. Zeitgewinn, Zusammenarbeit, flachere Hierarchien, effizientere Kommunikation und Unterstützung zeitgemäßer Arbeitsorganisationen führen hin zu einem erfolgreichen und effektiven Arbeitsumfeld.

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Vertrauen, Verlässlichkeit und Respekt als Erfolgsfaktor

Es ist an der Zeit, eingefahrene Karren zu prüfen und zu verändern. Dazu gehört Mut und Einsatz, denn es ist unausweichlich. Richtlinien, Regeln und Vereinbarungen müssen gegebenenfalls angepasst und zeitgemäß gestaltet werden. Sind die Aufgaben und Inhalte der Mitarbeiter noch aktuell oder ist auch hier eine Anpassung an die zeitlichen Gegebenheiten sinnvoll? Ist der Arbeitsplatz mit den Anforderungen an die neu entstehenden Strukturen noch deckend oder muss auch hier gehandelt werden?

Je nachdem, wie sich die Arbeitsorganisation ändert, ändert sich auch der Führungsstil. Eigenverantwortung, Selbstorganisation, Motivation und Flexibilität sind nur einige Stichworte, denen Beachtung geschenkt werden muss. Wird die Führungskultur eines Unternehmens transparenter gestaltet, steigen automatisch auch Vertrauen, Verlässlichkeit und Respekt voreinander, aus denen wiederum Offenheit und Ehrlichkeit resultiert. Faktoren die ein erfolgreiches Unternehmen ausmacht und deutlich vom Wettbewerb abheben lässt. Machen Sie Betroffene zu Beteiligten. Wer möchte, dass ein Mitarbeiter eine Entscheidung akzeptiert oder sogar für gut empfindet, sollte ihn so früh wie möglich einbinden. Denn wer an der Problemdiskussion und der Lösungssuche beteiligt ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch hinter dem erarbeiteten Ergebnis stehen.

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Kategorien: Arbeitsplatz der Zukunft