Nachhaltigkeit und Finanzierung – Firmen planen falsch

Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Finanzierung – Verantwortung in die Zukunft

Darlehen und Kredite, insbesondere beim Bau, werden bald nur noch vergeben, wenn sich die Nachhaltigkeit und das umweltbewusste Bauen nachweisen lassen. Ein Zukunftsszenario? Nein, inzwischen auch gelebte Realität. Nachhaltiges Bauen bedeutet nicht nur, neue Bauten mal schnell aus dem Boden zu stampfen, sondern auch vorhandene Strukturen neu zu denken, nachhaltig diese zu nutzen, eben ein Optimieren und Umstrukturieren von Bestandsflächen. Banken gehen bald immer mehr dazu über, nur noch Unternehmen mit finanziellen Mitteln zu versorgen und zu unterstützen, welche nach sozialen und ökologischen Gesichtspunkten wirtschaften und auch eine gute Unternehmensführung nachweisen. Es wird mindestens große Fortschritte in diese Richtung erwartet.

Finanzierung BSP

Fintechs übernehmen Marktanteile traditioneller Banken

Auch spielen heute bei der Finanzierung andere Quellen als die Hausbank eine Rolle – „Check24“, „smava“, „finanzcheck.de“ und viele andere spielen hier auch auf dem Markt mit. Junge Unternehmer greifen immer häufiger zu genau solchen Portalen und hebeln damit die vermeintlich geringere Leistungsfähigkeit ihrer Hausbanken aus. Die sogenannten „Fintechs“, Finanztechnologieunternehmen decken mittlerweile das gesamte Leistungsportfolio von traditionellen Geldinstituten ab. Von Wertpapieren, Kontoführung bis hin zur klassischen Finanzierung. Die Fintechs schaffen hier einen Mehrwert für einen wichtigen Faktor – Zeit! Ob die, dabei entstehenden Mehrkosten, auch einen Mehrwert für das Unternehmen schaffen, muss sich ein jeder Unternehmer selbst beantworten.

Nachhaltiges Wirtschafen – Die neue Währung der Unternehmen ?

Klimaneutralität wird hier angestrebt. Sie werden nachweisen müssen, wie sich der Klimawandel auf das eigene Geschäft auswirkt oder zumindest muss glaubhaft gemacht werden, das im Unternehmen nachhaltig gewirtschaftet wird. Die Wandlung hin zu einer nachhaltigen Unternehmensstruktur sollte als Mindestanforderung vorgewiesen werden. Dies bedeutet aber auch noch mehr – ein Neubau sollte bereits so geplant werden, dass ein nachhaltiger Rückbau der verwendeten Materialien zum Ziel wird.
 

Nachhaltigkeit ist kein Vorsatz, sondern eine Voraussetzung.

Die Quintessenz aus diesen beiden Punkten ist, dass Nachhaltigkeit kein Vorteil mehr im Wettbewerb sein wird, sondern die Voraussetzung. Immer mehr geht der Trend zur Modernisierung, Optimierung und Umrüsten von Bestandsflächen und weiter weg vom Betonieren, Bauen und Verdichten von Freiflächen – das ist gelebte Nachhaltigkeit. An ökologisch wertvollen Holzsorten, auch wenn der Baustoff teuer geworden ist, führt in naher Zukunft kein Weg vorbei, schon gar nicht, wenn Energieeffizienz eines der Ergebnisse, neben z.B. Raumluft, sein soll. Spinnt man den Gedanken weiter, wird man schnell feststellen, dass Holz noch weitaus wertvoller ist. Dieser Baustoff ist nachwachsend, speichert Kohlenstoffe und absorbiert Schadstoffe aus der Luft. Auch wenn Beton für die Statik und den Brandschutz von großem Vorteil ist, so ist sein Hauptbestandteil Zement für den Großteil der Co²-Belastung zuständig. Das zur Herstellung des Gleichen verwendete Kalzium wird unter hohem Energiebedarf durch Verbrennung von Kalkstein gewonnen. Eine Belastung die nicht der Nachhaltigkeit dient.

Paulowinabaum und Micanthus – Neue Ökostoffe schafft Nachhaltigkeit

Des Weiteren können auch ökologisch wertvolle Materialien eingesetzt werden. Zu nennen wäre hier beispielsweise der Paulowinabaum, eine Baumart, die nicht nur dem Klimawandel trotzt, sondern auch noch sehr gerade wachsen kann, was eine höhere Ergiebigkeit eines Stammes zur Folge hat. Aber damit nicht genug, das leichte Holz ist sehr stabil, witterungsbeständig und auch noch schwer entflammbar. Also ein effektiver Baustoff der Zukunft?! Als weitere Innovation kann Miscanthus genannt werden. Das geschredderte Schilfgras ist nicht nur ein hervorragender Wärmedämmstoff, sondern bindet auch, umgerechnet auf einen Hektar Anbaufläche, rund 30 Tonnen CO² jährlich. Um einige weitere Ideen zu benennen, könnte aus Gras und Tomatenpflanzen sehr effektiv und resourcenschonend Papier und Karton hergestellt werden.

Baustoff Holzstämme

Handlungsbedarf eines Jeden – auch des Staates

Wir leben in einem andauernden Prozess des Wandels. Hierzu zählen nicht nur Nachhaltigkeit Umwelt- und Klimaschutz sondern auch der effektive Fortbestand der allgemeinen Wirtschaft und dessen Wachstum. Dies betrifft nicht nur große, börsendotierte Industrieunternehmen, sondern auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen und Familienbetriebe, die durch derzeitige Unterbrechung jeglicher Lieferketten, beispielhaft sei hier die Automobilindustrie und auch unsere Branche, die Büromöbelindustrie, Produktionsengpässe haben.  Explosionen von Lieferzeiten, kurzfristige Abmeldungen von Produkten und somit unvollständige Lieferungen hemmen die wirtschaftliche Weiterentwicklung.

Auch hieraus gibt es einen Schluss zu ziehen. Das geistige Eigentum der hiesigen Entwicklungs- und Forschungsergebnisse sollten nicht zwangsweise in Fernost produziert werden. Das daraus entstandene Problem lässt sich nicht nur in der schwachen Wirksamkeit des staatlichen Handelns ableiten, sondern viel mehr in den fehlenden oder fehlerhaften Infrastrukturen des Landes. Ein weiterer Preistreiber ist die extrem gestiegene Nachfrage nach Beton und Holz aus den USA und China. Als Ergebnis des Ganzen ist zu rekapitulieren, dass Bau- und Sanierungsvorhaben auf Eis gelegt werden, da auch weiterhin noch unklar ist, welchen Förderungen es hier für die Nachhaltigkeit des Bauens gibt.

Entgegen den Versprechen aus der Politik sind wir nicht nur im Bereich der Digitalisierung, der Energie oder der Verkehrsstruktur noch lange nicht am Ziel angelangt, sondern auch herrschen starke Defizite, die den Klimaschutz und die damit verbundene Nachhaltigkeit der inländischen Industrie deutlich ausbremsen. Neue Märkte müssen entstehen, neue Kooperationen innerhalb des Landes werden gefordert sein, näher zusammenzurücken und miteinander in eine Erfolgsschiene zu steuern.

Anreize schaffen, statt Probleme produzieren

Ein Fallbeispiel: Industrie, Start-Up und Verwaltungsbüro, die eh zusammenarbeiten sollten sich Gedanken darüber machen gemeinschaftlich eine Liegenschaft als multifunktionale Immobilie zu nutzen. Direkte Wege, kurze Entscheidungsfindung, Umweltschutz und somit auch Klimaschutz, optimierte Raumnutzung und letztendlich auch eine Nachhaltigkeit, die auf Jahre hinaus wirksam ist, wären das Ergebnis. Dies Prozesse sollten allerdings durch ein hochqualifiziertes Consultingunternehmen begleitet werden Denn letztendlich können Consultingunternehmen ganzheitlich die Prozesse steuern, Kosten teilen und ein enormes Sparpotential freigelegen. Kapital, das für das Wesentliche verwendet werden kann – die wirtschaftliche Voraussetzung für erfolgreiches Agieren am jeweiligen Markt. Gleiches lässt sich aber nicht nur auf den wirtschaftlichen Markt anwenden, sondern auch im privaten Wohnungs- und Häuserbau umsetzen. Zum Beispiel beim Bau und der Optimierung, bzw. Sanierung, einer vorhandenen Baustruktur. Teilen sich zum Beispiel, 2-3 Familien einen energetischen Neubau oder die Sanierung einer Bestandsimmobilie, so werden auch her die effektiven Kosten gesenkt und der Neu- oder Ausbau kann deutlich energieeffizienter gestaltet werden.

Consulting BSP

Die Kausalität zwischen Finanzierung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Lieferketten

Letztendlich fügt sich alles in einem globalen Kreislauf zusammen, ein Zahnrad greift ins nächste und somit sind alle, hier zuvor aufgeführten Punkte für uns alle von Relevanz. Lieferketten werden immer mehr und intensiver in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Dank neuem Lieferkettengesetz, welches 2023 in Kraft tritt und als Ziel die Nachhaltigkeit von eben diesen Lieferketten bietet. Diese Nachhaltigkeit, zusammen mit Klima- und Umweltschutz, sowie moderne Lösungsansätzen, wie im Absatz zuvor beschrieben, werden Basis bei Finanzierungen über die diversen Finanzdienstleister sein. Lieferketten werden aber nicht nur durch die genannten Aspekte unterbrochen oder gestört – hierzu tragen auch globale Unternehmen wie z.B. Amazon bei. Bei Nichtgefallen direkt in die Presse – könnte auch ein Slogan des Unternehmens sein. Das durch dieses, alles andere als nachhaltige Handeln, essenziel auf Lieferketten eingegriffen wird, ist mittlerweile nicht nur belegbar, sondern merken wir jeden Tag an unserer eigenen Geldbörse.

Lieferkette BSP

Nachhaltigkeit und die neue Richtlinie des Nachhaltigkeitsberichterstattung

Wir müssen viel mehr wieder das Bewusstsein für „Made in Germany“ in uns allen schärfen. Bis in eine sehr hohe Fertigungstiefe, völlig unabhängig von globalen Märkten. Wir sollten den nationalen Markt stärken, Nachhaltigkeit fördern und die besagten Lieferketten somit am Laufen halten, um kein Sand ins Getriebe kommen zu lassen. „Cradle 2 Cradle“ begreifbar machen und leben.

Made_in_Germany BSP  

Das hier schon der erste Schritt in Bezug auf die genannten Punkte gemacht ist, erkennt man daran, dass immer mehr Unternehmen bei einer Finanzierungsfrage umfassend über deren Nachhaltigkeitsbemühungen und klimarelevante Risiken berichten müssen und diese auch belegen. Das Problem, das hierbei auftritt, ist ein einheitlicher Standard, den es noch nicht gibt.

Eine EU-Kommission bereitet derzeit eine neue Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung vor. Bis zu diesem Zeitpunkt ist das Gespräch und die Zusammenarbeit mit einem, schon zuvor benannten, Consultingunternehmen ein gewinnbringender Vorteil. Sprechen Sie uns ruhig darauf an – denn wer bei uns kauft, investiert in die Zukunft – eben „Made in Germany“.

Titelbils Blog 07.04.2022
Kategorien: Moderne Arbeitswelten